
Copyright by Anthos (Antonino Taverna). Mappa delle località della Sicilia colpite dal sisma del 1693.
Quelle: Wikipedia
Das Erdbeben auf Sizilien 1693 betraf den Osten Siziliens und im Umfeld Kalabrien sowie die Insel Malta. Nach einem Vorbeben am 9. Januar 1693 folgte am 11. Januar etwa um 21 Uhr Ortszeit das heftigste Erdbeben in der Geschichte Italiens. Die grössten Erdstösse gab es in Augusta, Avola Vecchia, Noto Vecchia, Floridia und Melilli. Auch Catania und Syrakus waren davon schwer betroffen.
Das Epizentrum lag nach aktuellen Berechnungen im Val di Noto. Ältere Angaben (2006) gaben noch eine Position vor der Küste an. Es gab wohl keinen direkten Zusammenhang mit einem Ausbruch des Ätna, dessen grosse Eruption 1669 bereits Catania stark zerstört hatte, wenn auch von begleitenden Aktivitäten die Rede ist.
Dem Erdbeben folgte ein Tsunami im Ionischen Meer und an der Strasse von Messina, dessen Wellen teilweise, vor allem in der Hafenstadt Augusta, bis zu 15 Meter, an anderen Orten bis zu 10 Meter hoch waren.
Das Ereignis zerstörte mindestens 70 Gemeinden auf Sizilien in einem Gebiet von mehr als 5.600 km² (nach anderen Berechnungen vollständige Zerstörung von 14.000 km²) und tötete nach modernen Schätzungen um die 60.000 Menschen. Eine offizielle Statistik vom Mai 1693 zählte 54.000 Todesopfer. In der Stadt Catania kamen zwei Drittel der Bevölkerung um. Ein brieflicher Bericht des Edelmanns Vinzenz Bonajutus informierte die Wissenschaft im Jahr 1694.
Der Wiederaufbau verstärkte vor allem im Val di Noto bis Ragusa eine besondere Ausprägung des Barockstils, den sizilianischen Barock. Auch in Syrakus und Catania zeigt er bis heute viele Spuren.
Neun der im Barockstil wiederaufgebauten Städte bilden seit 2002 gemeinsam die UNESCO Weltkulturerbe-Stätte "Spätbarocke Städte des Val di Noto."
Die Basilika Santa Maria Maggiore in Ispica ist eine der vielen Kirchen, die nach dem Erdbeben von 1693, das den Süd-Osten Siziliens verwüstete, erbaut wurde. Die Einweihung fand am 11. März 1725 statt.
Im Jahr 1727 brachte ein weiteres Erdbeben das rechte Seitenschiff, das gesamte Dach und einen Teil der Kuppel zum Einsturz, woraufhin die Arbeiten wieder aufgenommen wurden und weitere dreissig Jahre andauerten. 1749 vollendete Vincenzo Sinatra den Loggiato in einer halb-elliptischen Form nach dem Vorbild von Berninis Kolonnade von St. Peter in Rom.

FOTO CUCCHIAIO SICILIANO