FOTO CUCCHIAIO SICILIANO

Hummelkolonien, die gewöhnlich die "ungeduldige" Hummel (Bombus impatiens) enthalten, werden oft verwendet, um Gewächshaustomaten zu bestäuben, wobei ein Bienenstock fähig ist, etwa einen halben Morgen Tomaten zu bearbeiten. 

Am Ursprung der Merinda-Tomate steht die Vibrationsbestäubung durch die "ungeduldige" Hummel. Diese Hummelart ist pelzig, hat einen überaus wuchtigen Körperbau und fliegt die Tomatenblüte an. Dabei erzeugen die Hummeln mit ihrem Flügelschlag starke Frequenzen, durch die die Pollen aus den Staubbeuteln herausgeschüttelt werden und die Tiere mit dem nur schwach verklebten Pollen einstäuben. Nur Blüten, die ausreichend bestäubt sind, bringen schmackhafte Tomaten hervor. Jede einzelne hat eine Narbe und Pollensäcke. Tomatenblüten sind zwittrig. Eine Pflanze hat eine Lebensdauer von gerade mal sechs Monaten. 

Früher mussten die Produzenten den jungen Pflanzen mit Hormonen nachhelfen. So ist ein kurzer Flug der Hummeln ein Segen für das "Consorzio di Tutela del Pomodoro di Pachino IGP." Die Merinda-Tomate ist das Flaggschiff des Konsortiums und bringt in den Wintermonaten neben der Arbeit auch einen respektablen Ertrag. 

Tomaten aus Pachino – Warum die besser schmecken?
Nicht jeder weiss, dass die kleine Stadt in der Provinz Siracusa im äussersten Süden des östlichen Sizilien liegt. In einem landwirtschaftlichen Gebiet, das sich in früheren Zeiten durch die Produktion von hochwertigen Weintrauben auszeichnete. Es ist die Verbindung zu diesem eher begrenzten Gebiet, welche den grossen Unterschied zu anderen Terroirs ausmacht: Die Bodenbeschaffenheit, das Licht, die Temperatur und die hohe Qualität des Bewässerungswassers. Diese Faktoren wirken sich positiv auf das Produkt aus. Sie lassen es schmackhafter, widerstandsfähiger, attraktiver, duftender und lagerunsgsfähiger machen.

Die Region um Pachino und Portopalo di Capo Passero ist eine Tomatenhochburg. Hier gedeihen neben der Merinda-Tomate (Pomodoro Costoluto) welche von Mitte Februar bis gegen Ende Mai in die Läden kommt, die Sorten Datterino (Datteltomate), Ciliegino (Kirschtomate) sowie Piccadilly. Die Piccadilly-Tomate ist eine Kreuzung der beiden. Die Region Pachino profitiert zudem von der längsten Sonneneinstrahlung Siziliens. 

Dank der Nähe zum Meer sind die sandigen Böden besonders salzhaltig. Und das Wasser, das zur Bewässerung aus Schächten hochgepumpt wird, ist salziger als anderswo.

Was zeichnet die Merinda-Tomate aus?
Sie ist klein und rund. Geerntet wird sie früh, obwohl ihre Farbe noch dunkelgrün ist. Die Merinda-Tomate ist einzigartig durch ihren sehr ausgeprägten Geschmack. Die charakteristische Färbung verläuft von rot bis tiefgrün in der Nähe des Stiels. Zum Frühjahr hin verfärbt sich die Tomate über orange bis ganz rot. Während der Reifung schmeckt die Frucht von leicht säuerlich bis hin zum Aroma von frischen Kräutern. Ist sie dann grün-gelb, wird sie süsser und das Kräuteraroma verliert sich wieder. Ausgereift ist ihr Geschmack sehr süss und das Kräuteraroma hat sich wieder verloren.

Die Merinda-Tomate ist so geschmackvoll, dass sie kaum gewürzt werden muss. Sie ist knackig, attraktiv für das Auge, mit tiefrotem, schmackhaftem Fruchtfleisch und dank ihrer festen Schale auch nach längerem Transport in guter Verfassung. Am Gaumen schmeckt die Tomate süsslich und ist ein wahrer Gaumenzauber.

Die hohe Menge an Antioxidantien ist auf das Anbaugebiet zurückzuführen. Hier scheint die lange Sonneneinstrahlung der Pflanzen der Grund für die Synthese von Lycopin zu ein; einem Antioxidans, das jüngsten Studien zufolge krebshemmende Eigenschaften besitzt.

Nährwerte pro 100 g verzehrbarer Anteil: 
Natrium 3 mg, Kalium 235 mg, Kalzium 10 mg, Magnesium 10 mg, Phosphat 20 mg, Eisen 0.5 mg, Zink 0.2 mg, Vitamin E (Tocopherol) 0.8 mg, Vitamin B1 (Thiamin) 0.06 mg, Vitamin B2 (Riboflavin) 0.04 mg, Vitamin B6 0.10 mg, Vitamin C (Ascorbinsäure) 20 mg.

Quelle: Wikipedia, Medienrecherchen und Informationen des Consorzio di Tutela del Pomodoro di Pachino IGP.

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