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Basilika Santa Maria Maggiore mit dem Loggiato von Vincenzo Sinatra.

Die Basilika Santa Maria Maggiore ist eine der vielen Kirchen in Ispica, die nach dem Erdbeben von 1693, das den Süd-Osten Siziliens verwüstete, erbaut wurde. Die Einweihung fand am 11. März 1725 statt.
Im Jahr 1727 brachte ein weiteres Erdbeben das rechte Seitenschiff, das gesamte Dach und einen Teil der Kuppel zum Einsturz, woraufhin die Arbeiten wieder aufgenommen wurden und weitere dreissig Jahre andauerten. 1749 vollendete Vincenzo Sinatra den Loggiato in einer halb-elliptischen Form nach dem Vorbild von Berninis Kolonnade von St. Peter in Rom. 
Die Basilika gehört zusammen mit den Kirchen von Noto, Ragusa und Modica, die zum UNESCO-Kulturerbe gehören, zum Stil des Spätbarocks. Aus diesem Grund wurde für Ispica ein Antrag gestellt, da die gesamte architektonische Struktur, also auch der Loggiato, einzigartig im gesamten Val di Noto ist. Die Basilika Santa Maria Maggiore wurde 1908 zum Nationaldenkmal erklärt. Im Inneren der Basilika befinden sich Gewölbemalereien von Olivio Sozzi, der in der Sakristei bestattet ist.
Die Basilika Santa Maria Maggiore und der Loggiato von Vincenzo Sinatra sind für mich das eindrücklichste Baudenkmal im Val di Noto. 

Chiesa Madre, Mutterkirche des heiligen Bartholomäus
Die Mutterkirche, die dem heiligen Bartholomäus geweiht ist, ist nach dem Erdbeben ab 1750 wieder aufgebaut und im Laufe von anderthalb Jahrhunderten fertiggestellt worden. Eine vorgelagerte, doppelte Treppe erhebt sie über den Vorplatz. Die Fassade vereint spätbarocke und neoklassizistische Elemente. Der Innenraum ist durch Säulen toskanischer Ordnung in drei Schiffe unterteilt. Die Chiesa Madre beherbergt das Grabdenkmal von Don Giovanni Statella Caruso und einen wertvollen Kruzifixaltar aus mehrfarbigem Marmor, beide aus dem 17. Jahrhundert.
Dieses auf ein Holzkreuz aus dem 15. Jahrhundert gemalte Kruzifix zeigt eine interessante spätbyzantinische Ikonographie. Der nackte, mit einem Lendentuch bekleidete Christus mit schematischen anatomischen Merkmalen hat seinen Kopf in einem aus der Holzoberfläche herausragenden Nimbus nach vorne geneigt. Der Hauptaltar ist mit dem Altarbild "Das Martyrium des Heiligen Bartholomäus" des Malers Rodolfo Cristina aus dem Jahr 1964 geschmückt. 

Chiesa Santissima Annunziata
Die Basilika wurde nach dem Erdbeben von 1704 als Ersatz für das zerstörte gleichnamige Gebäude im antiken Spaccaforno errichtet. Die Einweihung fand am 23. März 1720 statt. 
Im Januar 1727 spaltete ein weiteres Erdbeben den Hauptbogen, der daraufhin wieder aufgebaut wurde, um ihn vor dem Einsturz zu bewahren. Im Jahr 1779 begannen die Stuckarbeiten unter der Regie des aus Palermo stammenden Künstlers Giuseppe Gianforma, deren Schönheit noch heute zu bewundern ist. Die Kirche beherbergt einige Werke, die vor der Zerstörung durch das Erdbeben von 1693 gerettet wurden: Eine Anbetung der Heiligen Drei Könige und eine Tafel mit der Verkündigung aus dem Jahr 1550 des Bildhauers Guarino da Noto, eine hölzerne Skulpturengruppe mit Christus und zwei Juden, die von den Bewohnern von Ispica in der Karwoche besonders verehrt wird.
Die erste Fassade war völlig anders als die heutige, sehr ähnlich der Kathedrale von Noto mit einem zweistöckigen Grundriss und zwei Glockentürmen, die auf beiden Seiten durch Gewölbe verbunden waren. 
Der erste Glockenturm wurde an der Rückseite der Kirche errichtet, aber da er für die Schallausbreitung ungeeignet war, wurde er abgerissen und an der Vorderseite auf der linken Seite nach einem Entwurf des Ingenieurs Vincenzo Tomasi wieder aufgebaut. Die Arbeiten wurden mehrmals begonnen und wegen der Baukosten unterbrochen und schliesslich 1954 mit dem Bau des heutigen Gewölbes und der Aufstellung der ältesten Glocke aus dem Jahr 1811 abgeschlossen. Der Glockenturm wurde 1954 wieder aufgebaut. Zwei Teile der Arkade aus dem frühen 19. Jahrhundert, die bis zum Ende des Jahrhunderts für die Ostermesse genutzt und dann aufgegeben wurde, bilden den Flügel.

Santuario della Madonna del Carmelo
Das Heiligtum des Klosters befindet sich an einem eindrucksvollen Ort. Es scheint beinahe isoliert zu sein in dieser ruhigen Umgebung des Quartiers von Cozzo Carmine. Von hier bietet sich ein Tiefblick in die Cava Grande. Dieses Quartier ist über enge Gassen und die Piazza Statella erreichbar. 
Die Kirche ist der Muttergottes vom Berg Karmel, seit 1875 Schutzpatronin der Stadt Ispica, geweiht. 
Der Komplex wurde durch das Erdbeben von 1693 zerstört und dank der Mittel des Marchese Andrea Statella im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut.
Das Kloster hat eine sehr einfache Fassade auf zwei Ebenen. Vom zentralen Portal aus gelangt man in einen Arkadenhof, der im oberen Teil unvollständig geblieben ist und in dessen Mitte sich ein Brunnen befindet. Aus diesem Innenhof öffnen sich mehrere Räume, darunter der grosse Klostersaal, der mit Kreuzschiffen bedeckt ist. In den oberen Etagen befinden sich die Zellen der Mönche.
Die Unterdrückung der religiösen Orden und die Absetzung der Karmelitermönche Ende des neunzehnten Jahrhunderts ermöglichten, dass das Kloster in der Folge auf unterschiedliche Weise genutzt werden konnte.

Convento die Gesù e Maria
Der Bau des Klosters mit der Kirche stammt aus dem Jahr 1515 und bis 1560 wohnten dort die Tertiare des heiligen Franziskus, als es an die Kapuziner überging. Die einschiffige Kirche ist mit Stuckarbeiten aus dem 18. Jahrhundert bereichert. An den Wänden des Hochaltares befinden sich zwei grosse Gemälde von Beppe Assenza, die die Geburt und die Himmelfahrt Mariens darstellen. Der Kreuzgang ist der älteste Bau der Stadt Ispica. In der Mitte sticht die Bronzestatue von Franz von Assisi des Künstlers Enzo Assenza hervor.  
Am südlichen Ende befindet sich die Adelskapelle im Jugendstil der Familie Bruno di Belmonte. Seit dem Jahr 2000 ist das Kloster ein Ausbildungshaus für junge Menschen, die sich um den Beitritt zum Orden der Minderbrüder (Postulanten) bewerben.

Chiesa di Sant' Antonio Abate
Die Kirche ist eines der ältesten Gebäude von Ispica. Sie wurde an der Stelle gebaut, an der 1515 durch den Willen von Don Antonello Caruso bereits eine Anbetungsstätte stand. Das Erdbeben von 1693 beschädigte die Kirche, welche später im barocken Stil wieder aufgebaut wurde. Die Kirche hat nur ein Schiff. Der Hochaltar beherbergt ein wertvolles Kruzifix. Im Innern der Kirche befindet sich ein örtlicher Kalkstein mit Wasser aus dem Jahr 1562 und ein Taufstein aus dem Jahr 1651.
Am letzten Maiwochenende wird der Platz vor der Kirche Sant'Antonio Abate traditionsgemäss mit einem wunderschönen Teppich aus buntem Sand bedeckt. Eine Gruppe junger Künstlerinnen und Künstler widmet sich seit 2015 der Schaffung wunderbarer Sandkunstwerke, die jedes Jahr vom letzten Maiwochenende bis zur ersten Juniwoche zu bewundern sind und die künstlerische Installation "Insabbiata di Ispica" hervorbringen.​​​​​​​
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