Der historische Markt von Ortigia-Siracusa findet täglich, ausser sonntags, von 07.30 Uhr bis 14.00 Uhr in der Via De Benedictis statt. Der Mercato di Ortigia umfasst einen Teil der Piazza Cesare Battisti, im Viertel des Apollotempels gelegen. In unmittelbarer Nähe des Platzes befinden sich Stände und Geschäfte, die Käse, Wurstwaren, Weine, Liköre, Konserven und verschiedene wohlriechende Gewürze anbieten. Es empfiehlt sich in den frühen Morgenstunden hinzugehen.
Das Zusammentreffen verschiedener Kulturen brachte einen Einfluss der arabischen Zivilisation auf die sizilianische mit sich. Auch Syrakus mit seinen ursprünglichen griechischen Wurzeln und seinen späteren Herrschaftsansprüchen litt unter den typischen Sitten und Gebräuchen der muslimischen Tradition, die sich Sizilien zu eigen machte.
Das Land des Archimedes blieb die letzte byzantinische Bastion auf der Insel und fiel 878 unter arabischer Belagerung. Von da an ging die rechtliche Rolle der Inselhauptstadt an Palermo über.
Die arabische Eroberung wird von Historikern als die endgültige Zerstörung von Syrakus angesehen. Das ursprüngliche architektonische Erbe, dessen Überreste wir heute bewundern, wurde vernichtet. Und als Warnsignal für das byzantinische Reich begannen die Araber, ihre eigenen kulturellen Bräuche in allen Städten der Insel zu verbreiten.
Aus der Welt des Islams kam das für die Basare des Ostens typische Marktmodell. Ein Handelssystem, das sich in der Folge auch in Syrakus entwickelte.
Die verschiedenen Arten von Waren wurden innerhalb von Strukturen verteilt. Es herrschten immer mehr Lebensmittelgeschäfte vor, die aneinander grenzten. Es entstand ein Klima des grossen Wettbewerbs, um dem Kunden den Vergleich von Qualität und Preis zu erleichtern.
Der Markt von Ortigia in Siracusa stellt eine muslimische Kontinuität dar, die seit Jahrzehnten eine echte wirtschaftliche Realität in der Stadt ist. Diese charakteristische Atmosphäre hat sich über Jahrzehnte gehalten. Ursprünglich entwickelte sich der Markt nur innerhalb des bereits bestehenden Gebäudes "Antico Mercato", das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und in dem sich die Geschäfte der Metzger und Fischhändler befanden. Der Zustrom ist heute nicht mehr so gross wie früher, da es bereits andere Märkte und Einkaufszentren im Viertel gibt. Dennoch gibt es viele Touristen und Syrakusaner, die aus anderen Stadtteilen zum Einkaufen hierher kommen. Das Ambiente im Viertel von Ortigia ist einmalig: Marktschreier, welche ihre Ware emotional anpreisen; der Duft von frischem Fisch, Meeres-früchten und allerlei Gewürzen sind eine Herausforderung für Augen, Ohren und Nase!
Es dominieren die farbenfrohen Stände mit frischem Obst und Gemüse. Die Stände mit Fisch und Meeresfrüchten stellen eine typisch sizilianische Einzigartigkeit dar, die nur wenige auf der Welt vorweisen können. Hier findet man - je nach saisonalem Angebot -, alle Fischarten des Mittelmeers.
Quelle: www.siracusanelmondo.com und eigene Erfahrungen