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Warum wird Marzamemi so genannt?

Quelle: Medien-Recherchen, eigene Erfahrungen

Marzamemi. Ein Wort, ein Name, dessen Bedeutung umstritten ist. Von der Sprache her dürfte es am ehesten arabischen Ursprungs sein: marsa (Hafen, Bucht) und memi (klein). Denkbar ist auch, dass es vom arabischen marsa al-hamama. d.h. "Bucht der Turteltauben" abgeleitet werden kann. Dies wegen des Durchzugs dieser Vögel im Frühjahr. Eine weitere These hat Antoninus Terranova, nach der sich "memi" auf Euphemus, den ehemaligen Befehlshaber der byzantinischen Flotte, bezieht. Marzamemi würde also "Hafen des Euphemus" bedeuten. 

Wie auch immer: Marzamemi wird in der Tourismuswerbung als "Juwel" bezeichnet. Ein Attribut, dem man durchaus zustimmen kann. Charme hat das kleine Fischerdörfchen, welches zur 3 km entfernten Gemeinde Pachino gehört, auf jeden Fall.

"Isola Piccola" – “Isoletto Brancati"

Die Isola Piccola liegt direkt vor dem Fischerdorf Marzamemi und gehört ebenfalls zur Gemeinde Pachino. Wer am kleinen Hafen "Balata" entlang flaniert, dem fällt die kleine Insel mit der weinroten Villa sofort auf. Offiziell heisst die Insel "Isolotto Brancati". Doch was hat es mit dem Namen Brancati auf sich?

Eigentümer der kleinen Insel ist die Familie von Raffaele Brancati, einem Chirurgen und Professor an der Universität von Catania. Signore Brancati stammt aus Pachino. Wenn der Name Brancati in Sizilien erwähnt wird, denken Literaturbeflissene sofort an den Dichter, Schriftsteller, Drehbuchautor und Essayist Vitaliano Brancati. Dieser war der Neffe von Raffaele Brancati.

Was gibt es über Marzamemi sonst noch zu erwähnen?

Marzamemis Lage ist beeindruckend und gleichzeitig auch ideal für Exkursionen in die Umgebung. Von hier aus kann der südöstliche Teil Siziliens erkundet werden. Eine Autostunde entfernt liegt Noto, die elegante Barockstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Nach Syrakus (Siracusa) sind es über die Autobahn etwa 45 Minuten, um eine faszinierende kulturhistorische Stadt kennen zu lernen. Am Eingang zu Ortigia sind die Ruinen des einst stolzen Apollo Tempels stehen geblieben. Es mögen Gebäude wie das griechische Theater oder die Tempel des Stadtzentrums gewesen sein, die den Römer Cicero dazu bewogen haben, von Syrakus als der "grössten und schönsten aller Griechenstädte" zu sprechen.  Die Isola delle Correnti (Insel der Ströme), Portopalo di Capo Passero und der grosse Naturpark von Vendicari mit der ehemaligen Tonnara (Thunfischfabrik) sind absolute Höhepunkte. 

Die Köstlichkeiten der Gastronomie und die typischen Produkte Marzamemis lernt man am besten in den Ristoranti des Fischerdorfes kennen. Die Spezialitäten sind "Bottarga", eine Delikatesse aus gesalzenem Fischrogen vom Blauflossenthunfisch sowie Ventresca vom Weissen Thunfisch. Der Thunfisch wird traditionell mit Rute und Leine gefangen. Dadurch bleibt die Textur und der Geschmack erhalten.

Marzamemi besuchen wir, nachdem wir unsere Erfahrungen gemacht hatten, ausschliesslich in den Vormittagsstunden. Dann sieht man viel mehr und kann den Spaziergang durch die malerischen Quartiere geniessen. Und was die Gastronomie betrifft: Diese ist nicht über jeden Zweifel erhaben.

Denn Marzamemi ist auch ein Hotspot des Massentourismus. Frühjahr und Spätsommer ist die beste Zeit, um diesen Juwel und seinen Charme geniessen zu können.

Die besten Tomaten kommen ebenfalls aus der Gemeinde Pachino. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Produkte vom fahrenden Gemüsehändler Gewähr für absolute Qualität bieten. Im Frühjahr sind die frischen Erdbeeren aus der Region Pachino ein Hochgenuss. Wir haben das im Mai 2022 erfahren. Und auch der Preis der Früchte und des Gemüses ist fair.


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