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Ragusa (sizilianisch Rausa; lateinisch Ragusia) ist eine italienische Gemeinde und Stadt mit 72.779 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) auf der Insel Sizilien sowie die Hauptstadt der Provinz Ragusa. Sie ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die 2002 von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt worden sind.
Ragusa liegt in den Monti Iblei auf einer Höhe von 520 m und ist 92 km von Syrakus und 248 km von Palermo entfernt.
Die Gegend war bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Im Jahre 2010 wurden wenige Kilometer südwestlich der Stadt Reste einer Siedlung aus der Frühbronzezeit entdeckt, deren Keramikfunde zumeist der Castelluccio-Kultur zuzuordnen sind. Späteren antiken Autoren nach war ganz Sizilien, also auch die Region um Ragusa, ursprünglich von den Sikanen bewohnt. Ab dem 13. Jahrhundert drangen Sikeler in den Osten Siziliens ein. Diese gründeten wahrscheinlich die Siedlung Hybla. Im 6. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Griechen, anschliessend die Karthager den Ort. Nach der Eroberung Siziliens durch die Römer wuchs die Stadt zu einem regionalen Zentrum unter dem Namen Hybla Heraia heran.
Ab dem 6. Jahrhundert war es Teil des Byzantinischen Reichs. Im August 848 wurde die Stadt von den Arabern geplündert und zerstört, nachdem laut Ibn al-Athīr die Bewohner mit den Arabern Frieden geschlossen und ihnen die Stadt überlassen hatten. Im Jahr 868 eroberten die Araber die Stadt endgültig. Während des Mittelalters herrschten nacheinander Normannen, Staufer und Aragonesen.
1693 wurde die Stadt von einem Erdbeben fast vollständig zerstört und ihre Vergangenheit, mittelalterliche Spuren inbegriffen, vernichtet. Im Rahmen des Wiederaufbaus entstanden zwei Stadtteile, einer auf dem Gebiet der ursprünglichen Stadt und einer auf einem etwas höher gelegenen Felsplateau im Westen.
1927 wurde Ragusa die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.1950 wurde das römisch-katholische Bistum Ragusa errichtet. Bischofskirche ist die Kathedrale San Giovanni Battista.