Siracusa Ortigia – immer wieder gerne.
Quelle: Wikipedia, eigene Erfahrungen
Hinter der Insel Ortigia liegt – vom Meer vorsorglich geschützt –, die grosse Hafenbucht. Wer auf einem Segeltörn unterwegs ist, der liegt hier ruhig. Dazu kommt der einzigartige Blick auf die Front der Palazzi.
Bereits in der Gründerzeit von Syrakus haben sich hier gutbetuchte Menschen niedergelassen. Weit ist die Bucht, die Zahl der vor Anker liegenden grossflächigen Segelschiffe ist beeindruckend. Legendär ist der Südwind, der zu einem langen Segeltörn vor der Halbinsel einlädt.
Es gibt aber noch andere Gründe, weshalb man um Siracusa nicht herum kommt. Die Stadt war immer schon ein sehenswerter Spot. Es gibt hier Tempel und Theater aus der griechischen Zeit lange vor Christus. In Syrakus finden wir etwa das imposanteste Theater Grossgriechenlands. Es misst nicht ganz 140 Meter an seiner breitesten Stelle und wurde wohl im frühen fünften vorchristlichen Jahrhundert gebaut, später allerdings mehrfach umgestaltet und erweitert. Es fasste voll ausgebaut etwa 13’000 bis 15’000 Zuschauer, die beispielsweise der Uraufführung der Aischylos zugeschriebenen Ätnaerinnen folgen konnten, welche hier – wahrscheinlich im Jahr 456 vor Christus – stattfand.
Das mächtige Syrakus war auch kulturell alles andere als eine Provinzstadt. Es mögen Gebäude wie dieses Theater oder die Tempel des Stadtzentrums gewesen sein, die den Römer Cicero dazu bewogen haben, von Syrakus als der „grössten und schönsten aller Griechenstädte“ zu sprechen.
Alles ist so beeindruckend wie das in den Fels gemeisselte Ohr des Dionysios, ein frühe Form einer Abhöranlage, mit welcher der Tyrann den Geheimnissen der von ihm Gequälten und Gefangenen lauschte.
Syrakus oder eben Siracusa, hat viele Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Dazu gehört sicher auch die Arethusa-Quelle. Sprudelndes Süsswasser, nur ein paar wenige Schritte vom anbrandenden Meer entfernt.
So nah sind sich hier süss und salzig. Inmitten des Süsswasserbeckens steht ein kleiner Wald aus Papyrus. Niemand weiss, auf welchem phönizischen Händlerschiff vor wievielen Jahrtausenden die ersten Urahnen-Ableger eines Papyrushälmchens hier eintrafen. Goldfische und Karpfen schwimmen in diesem Süsswasserbecken. Libellen schwirren über den Beckenrand. Täglich besuchen viele Touristen die Arethusa-Quelle.
Wohltuend neben diesem Getöse von Autolärm. Die grossen Meeräschen kehren schnell wieder aus dem Süsswasserbecken ins salzige Nass zurück. Auch das ist irgendwie ein Wunder.
Die Süsswasserquelle muss wohl schon den Griechen aus Korinth wie ein Wunder vorgekommen sein. Und um das zu erklären, entstanden Mirakeln rund um die Quelle am Meer.
Alpheios, ein Jäger verliebte sich unsterblich in die schöne Arethusa. Doch diese wollte das nicht und verwandelte sich in eine Quelle. Unterirdisch wanderte Arethusa, von Nebeln umhüllt, von Griechenland hierher auf die Insel der Griechen.
Wer nun meint, die Geschichte wäre damit erzählt, der irrt. Alpheios weinte so sehr über die Verlorene, dass er sich in einen Fluss verwandelte, der nach langem Irren und Suchen übers Meer endlich auch die Ortigia erreichte. Und sich dann als Fluss endlich mit Arethusa, der Quelle, vereinigte.