FOTO CUCCHIAIO SICILIANO

Es war ein Sonntagnachmittag mit Pasta, Pesce, Vino, Dolce und Frutta.

Wir fühlten uns geehrt, als wir im Oktober 2016 von unseren Nachbarn Franco und Rita zum sonntäglichen Mittagessen eingeladen wurden. Wir lernten an diesem Tag die Gastfreundschaft der Sizilianer kennen und schätzen.

Antipasto – Primo – Secondo – Dolce
Was für ein Beginn eines sizilianischen Festessens. So viel Fisch haben wir noch nie gesehen, geschweige denn gegessen! Zum Auftakt servierten Rita und Franco ein „Antipasto di mare“ con calamaretti fritte, frittelle di neonati (sizilianisch: Polpette di mucchi). „Neonati“ (sizilianisch: „nunnata“) sind Glasfischchen und heissen so, weil sie gerade erst geboren wurden. 

Zutaten (für 4 Personen)

Rita benötigt 300 g Neonati vom Fischmarkt in Pozzallo, 4 Eier, 100 g geriebener Pecorino, 100 g Weissbrot ohne Rinde, Salz, glattblättrige Petersilie, Öl zum Frittieren und den Saft von einer Zitrone.

Zubereitung

Die Neonati waschen und gut abtropfen lassen. Die Eier trennen. Eiweiss zu steifem Schnee schlagen. Das Eigelb, den Pecorino, das mit der Gabel zerdrückte Weissbrot und die gehackte Petersilie dazugeben und leicht salzen. Alles gut vermischen und dann das geschlagene Eiweiss vorsichtig darunter ziehen. Mit einem Esslöffel kleine Portionen abstechen und im nicht zu heissen Öl rundum golden backen. Für Rita ist das Routine, auch wenn sie darauf hinweist, dass die Polpette aussen herum nicht zu dunkel werden dürfen, aber bis ins Innere gar sein müssen. Die frittierten „Polpette di mucchi“ abtropfen lassen und auf ein Haushaltpapier legen. Kalt auf einem Teller anrichten: Mit Petersilie bestreuen und reichlich mit Zitronensaft beträufeln.

Die aus Meeresfrüchten bestehende Vorspeise wird in Sizilien hoch gehalten. Kleine Seezungen, Meerbarben, Seehechte, Seppioline, Calamaretti, Purpitelli und Garnelen, im Teig ausgebacken, kommen auf die reichhaltige Fischplatte. Rita überrascht uns alsdann mit einem Primo erster Güte: „Linguine alle vongole“. 

Das sonntägliche Fischfinale

Unsere Gastgeber leiten danach zum furiosen Finale über: Dreierlei Fisch: Pesce spada, Orata und Pesce Porco werden aufgetischt. Für uns teilweise ungewohnt, schauen uns doch die Fische an . . . 

Der Schwertfisch ist unsere erste Wahl. Aber auch die Dorade und der Peterfisch schmecken vorzüglich. Kapern, Peperoncino und Oliven gehören zum Fischmenü. Nach dieser vielfältigen Fischtafel waren die Süssigkeiten, welche Madeleine beim Bäcker in Pozzallo eingekauft hatte, eine Abwechslung. Früchte und Kastanien rundeten das Festmahl bei Rita und Franco ab.

Wir kamen als Fremde und gingen als Freunde.

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